PKV Kinder: Kinder in der PKV mitversichern

Kinder in der PKV

Ein wesentlicher Unterschied zwischen GKV und PKV liegt neben dem Leistungsumfang darin, ob ich einen Beitrag für mein Kind bezahlen muss oder ob dieses kostenlos in einer eventuellen Familienversicherung mitlaufen kann. In welchem System du deinen Nachwuchs versichern musst, habe ich bereits in einem früheren Artikel mit dem Titel „PKV oder GKV, wo muss ich mein Kind krankenversichern?“ ausführlich beleuchtet und heute möchte ich einen Blick darauf werfen, was du darüber hinaus alles über das Thema PKV für Kinder wissen solltest.

Was kosten Kinder in der PKV?

Ähnlich wie bei Erwachsenen richtet sich der Beitrag für Kinder in der PKV nach einer Handvoll Kriterien. Neben der unternehmenseigenen Kalkulation und den damit verbundenen Unterschieden in der Beitragshöhe, fließt vor allem das von dir gewählte Leistungsniveau in die Preisfindung mit ein. 

In der Regel liegen die Beiträge dabei zwischen 50 Euro (Kinder von Beamten und Beihilfeempfängern) und 200 Euro (Kinder von Angestellten und Selbständigen) und sind damit um ein Vielfaches günstiger als Erwachsene. Das liegt vor allem daran, dass für Kinder in der PKV keine Alterungsrückstellungen gebildet werden müssen, kein gesetzlicher Zuschlag (10 % des kalkulierten Beitrages bei Erwachsenen) gezahlt werden muss und die Pflegeversicherung in aller Regel kostenlos ist. 

Für Neugeborene Kinder in der PKV gibt es dabei einen Kontrahierungszwang, was so viel bedeutet, dass dein Privater Krankenversicherer ein Baby auch dann aufnehmen muss, wenn schon bei der Geburt gesundheitliche Probleme bekannt sind. Der Versicherer darf hier weder Leistungsausschlüsse noch Risikozuschläge festsetzen.

Wie gut sind Kinder in der PKV versichert?

Kinder haben oft einen anderen Absicherungsbedarf als wir Erwachsene. So ist gerade für Babys oder Kleinkinder das Thema Zahnersatz von keinerlei Relevanz. Dafür kommen spätestens mit 8 Jahren erste Gedanken an Kieferorthopädische Behandlungen und damit größere Kostenrechnungen auf. Im Gegensatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung können diese Kosten bei guten Privaten Krankenversicherungen schon bei leichten Fehlstellungen (KIG 1 oder 2) mit abgesichert sein. 

Ganz grundsätzlich kann man sagen, dass Kinder in der PKV oft um ein Vielfaches besser abgesichert werden können, als dies innerhalb der GKV möglich wäre. So haben auch Kinder im Fall der Fälle einen direkten Zugang zum jeweiligen Spezialisten, zu neuesten Operationsmethoden oder ganz grundsätzlich gesprochen, zur bestmöglichen medizinischen Versorgung. 

Vielen meiner Kunden ist es z. B. wichtig, mit dem eigenen Kind zum Heilpraktiker gehen zu können. In guten Tarifen am Markt werden auch die Kosten für alternative Heilmethoden zu 100 % übernommen.

Kinder in der PKV
Kinder in der PKV – Homöopathie

Welche Besonderheiten gibt es für Kinder in der PKV?

Je nach beruflichem Status der Eltern, gibt es einige Besonderheiten, auf die ich euch noch hinweisen möchte. 

Kinder von Beamten oder Beihilfeempfängern

Hat mindestens ein Elternteil einen Beihilfeanspruch, so erstreckt sich dieser in der Regel auch auf die Kinder und der Dienstherr übernimmt auch hier einen Großteil der Kosten. Abhängig vom Bundesland liegt die Kostenbeteiligung für Kinder in der Privaten Versicherung zwischen 70 und 80 % womit überhaupt nur ein sehr geringer Teil der Kosten durch die Eltern abgesichert werden müssen. Dies hat zur Folge, dass die Beiträge für deine Kinder in einem solchen Fall überhaupt nur bei ca. 50 Euro pro Monat und Kind liegen und deine Kinder in der PKV dabei bestmöglich versorgt sind.

Kinder von Angestellten

Was viele meiner Kunden im ersten Moment nicht wissen ist, dass der Arbeitgeberzuschuss zur Privaten Krankenversicherung nicht nur für den eigenen Beitrag verwendet werden kann, sondern eben auch für Beitragsanteile von Kindern. Der maximale Arbeitgeberzuschuss zur Privaten Krankenversicherung liegt aktuell (2021) bei 384,58 Euro pro Monat und erstreckt sich eben auch auf die Beiträge von Kindern in der PKV, wenn er nicht durch ein Elternteil schon voll ausgeschöpft wurde. 

In der Praxis führt die Krankenversicherung für Kinder in der PKV dazu, dass sich die Ausgangssituation ändert und damit auch der Krankenversicherungsschutz der Eltern angepasst werden sollte. Während es in meinen Gesprächen für versicherte Personen häufig darum geht, so viel wie möglich Arbeitgeberzuschuss auszunutzen (um z. B. zusätzliche Alterungsrückstellungen aufzubauen), ändert sich die Situation mit der Geburt des ersten Kindes und wir passen den Vertrag entsprechend an die neue Situation an. 

Als kleinen Tipp gebe ich meinen Kunden immer mit auf den Weg, bei der Wahl des eigenen Krankenversicherers unbedingt darauf zu achten, dass dieser für verschiedene Lebensphasen auch die Möglichkeit bietet, den eigenen Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung anzupassen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn das Kind irgendwann mal wieder aus der eigenen Krankenversicherung rausfällt (z. B. Ausbildungsbeginn) und du deinen Versicherungsschutz wieder (ohne Gesundheitsprüfung) erhöhen möchtest.

Kinder von Selbständigen

Anders als für Kinder von Angestellten oder Beamten erhalten Selbständige keinerlei Zuschüsse für die Absicherung ihrer Kinder in der PKV. Sie müssen die Beiträge also komplett selbst refinanzieren bzw. mit ihrem Business erwirtschaften. Und genau aus diesem Grund unterhalte ich mich mit jedem meiner selbständigen Kunden sehr ausführlich über die eigene Familienplanung. 

Selbständige sollten sich sehr gut überlegen, wie die eigene Familienplanung zukünftig idealerweise aussieht und ob die eigene Einkommenssituation auch eine zusätzliche Einbeziehung der Kinder in der PKV berücksichtigt. 

In manchen Fällen ist es besser, über einen Versicherungsschutz innerhalb der Gesetzlichen Krankenversicherung und die damit verbundene kostenlose Familienversicherung nachzudenken. In jedem Fall sollten wir uns im Vorfeld genauer darüber austauschen, wo für dich als Selbständiger die Kinder überhaupt zu versichern wären (GKV oder PKV) und welche Auswirkungen dies für deine spezielle Situation hätte. 

Egal ob Angestellter, Beamter oder Selbständiger, für alle gilt zusätzlich zu den oben beschriebenen Besonderheiten, dass auch die Beiträge für Kinder in der PKV in unbegrenzter Höhe von der Steuer abgesetzt werden können. Das Finanzamt beteiligt sich also in jedem Fall an den Kosten.

Was muss ich bei der Antragsstellung beachten?

Für neugeborene Kinder in der PKV gibt es einen Kontrahierungszwang, was so viel bedeutet, dass dein Privater Krankenversicherer dein Baby auch dann aufnehmen muss, wenn schon bei der Geburt gesundheitliche Probleme bekannt sind. Der Versicherer darf hier weder Leistungsausschlüsse noch Risikozuschläge festsetzen.

Kinder in der PKV
Kinder in der PKV – Prüfung

Aber Achtung, wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass du hierfür dein Kind unbedingt innerhalb von 2 Monaten nach der Geburt bei deinem Privaten Krankenversicherer anmeldest. Verpasst du diese Frist, darf der Krankenversicherer eine ganz normale Gesundheitsprüfung vornehmen und im schlimmsten Fall sogar eine Ablehnung aussprechen. Doch keine Sorge für werdende Eltern! In der Praxis bekomme ich in aller Regel schon vor der Geburt mit, wenn einer meiner Kunden Nachwuchs erwartet und lege mir den Vorgang entsprechend auf Termin. 

Wer zahlt die Beiträge in der Elternzeit?

Während in der Zeit eines Beschäftigungsverbotes oder innerhalb der Mutterschutzzeit das Gehalt vom Arbeitgeber unverändert weitergezahlt wird, sinkt das Einkommen mit Eintritt in die Elternzeit oder dem Bezug von Elterngeld in den meisten Fällen deutlich ab.

Wichtig zu wissen ist, dass in dieser Zeit dein Beitrag zur Privaten Krankenversicherung größtenteils unverändert weiterläuft, der Arbeitgeber jedoch keinerlei Zuschüsse mehr leistet. Du musst also auf einmal deinen Krankenversicherungsbeitrag komplett alleine zahlen, was für viele meiner Kunden ein wichtiges Thema ist. 

Zuerst einmal sei an dieser Stelle gesagt, dass dies erstmal kein großer Unterschied zur Situation innerhalb der Gesetzlichen Krankenkasse ist. Würdest du als Arbeitnehmer also in der GKV bleiben, wirst du auch dort als freiwilliges Mitglied deinen Krankenkassenbeitrag alleine weiterzahlen müssen. Wie das Thema „Beiträge während der Elternzeit“ in den beiden Systemen gehandhabt wird, erkläre ich nochmal etwas ausführlicher im Beitrag „Wie hoch ist dein Beitrag in der Elternzeit“.

Aus diesem Grund solltest du dich unbedingt schon im Vorfeld mit der finanziellen Situation während der Elternzeit auseinandersetzen. Idealerweise geschieht dies schon im Rahmen deines eigenen Wechsels in die Private Krankenversicherung und der von dir gewählte Berater bespricht mit dir alle möglichen Auswirkungen so dass du wirklich eine gute und fundierte Entscheidung treffen kannst. 

Damit du auch in der Elternzeit nicht plötzlich deinen monatlichen Beitrag alleine zahlen musst, gibt es am Markt einige wenige Private Krankenversicherer, die deinen Vertrag während der Elternzeit (bei voller Leistung) für bis zu 6 Monate beitragsfrei stellen. Da die meisten meiner Kunden während dieser Zeit nicht gerade mit Geld um sich werfen können, tun ca. 3000 Euro Beitragseinsparung innerhalb deiner Privaten Krankenversicherung schon mal gut und können schnell den Unterschied ausmachen. Achte also bitte unbedingt darauf, dass der von dir gewählte Krankenversicherer eine solche Option im Tarif hinterlegt hat. 

Eine weitere Option den Krankenversicherungsbeitrag während der Elternzeit zu verringern ist das Tagegeld auf eine Anwartschaft umzustellen (du brauchst es ja in der Zeit nicht) oder den Selbstbehalt für diese Zeit nach oben anzupassen. Bei guten Tarifen kannst du dies nach der Elternzeit auch wieder ohne erneute Gesundheitsprüfung rückgängig machen und so deinen Ursprungszustand wiederherstellen. 

FAQs zu Kindern in der PKV

Wann muss ein Kind in die private Krankenversicherung?

Ein Kind muss in die private Krankenversicherung (PKV), wenn beide Elternteile privat versichert sind oder das besser verdienende Elternteil privat versichert ist und über der Versicherungspflichtgrenze verdient. In diesen Fällen ist eine Mitgliedschaft in der gesetzlichen Familienversicherung nicht möglich, und das Kind muss in der PKV des Elternteils mit dem höheren Einkommen oder in einem eigenständigen Tarif versichert werden.

Wie viel kostet ein Kind in der privaten Krankenversicherung?

Die Kosten für ein Kind in der privaten Krankenversicherung variieren je nach Anbieter, gewähltem Tarif und den individuellen Bedürfnissen des Kindes. Es gibt spezielle Tarife für Kinder, die verschiedene Leistungen abdecken. Die Beiträge können von wenigen bis zu mehreren hundert Euro im Monat reichen. Einige Tarife bieten zusätzliche Leistungen und bessere Leistungen, die jedoch die Kosten erhöhen können.

Wie kommen Kinder aus der privaten Krankenversicherung?

Kinder können unter bestimmten Voraussetzungen aus der privaten Krankenversicherung in die gesetzliche Krankenkasse wechseln. Ein solcher Wechsel ist zum Beispiel möglich, wenn das versicherte Elternteil in die gesetzliche Krankenversicherung wechselt, das Einkommen des privat versicherten Elternteils unter die Versicherungspflichtgrenze fällt oder wenn das Kind eine eigene berufliche Tätigkeit aufnimmt und damit selbst versicherungspflichtig wird.

Was ist besser: Kind privat oder gesetzlich versichern?

Ob es besser ist, ein Kind privat oder gesetzlich zu versichern, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie den finanziellen Möglichkeiten der Familie, den Bedürfnissen des Kindes und den gewünschten Leistungen. Die private Krankenversicherung bietet in der Regel die besseren Leistungen und kürzere Wartezeiten, kann jedoch teurer sein. Die gesetzliche Versicherung bietet eine solide Grundversorgung und ist oft kostengünstiger, besonders durch die gesetzliche Familienversicherung, wo Kinder ohne zusätzliche Beiträge mitversichert werden können.

Wann fallen Kinder aus der PKV?

Kinder fallen aus der privaten Krankenversicherung heraus, wenn sie die Altersgrenze für die Mitversicherung erreichen, in der Regel das 25. Lebensjahr, oder wenn sie eine eigene berufliche Tätigkeit beginnen und damit eigenständig versicherungspflichtig werden. Auch ein Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung durch Änderung der elterlichen oder eigenen Einkommens- und Berufssituation kann dazu führen, dass Kinder aus der PKV fallen.

Hast du noch Fragen? 

Du siehst, Kinder wirbeln auch in deiner Privaten Krankenversicherung die Situation ganz schön durcheinander. Solltest du noch Fragen haben, dann ruf doch gerne jederzeit kostenfrei an. Ich freue mich, von dir zu hören …

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Thomas Kretschmer
Thomas Kretschmer ist Inhaber und Geschäftsführer der Kretschmer & Schweiger OHG. Schon während des Studiums spezialisierte er sich dabei auf den Bereich der Personenversicherung und hier vor allem der Privaten Krankenversicherung. Zur Terminbuchung

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