In meinen Beratungen rund um das Thema Private Krankenversicherung darf regelmäßig ein Thema nicht zu kurz kommen, nämlich das Thema PKV-Beitrag im Alter. Kein anderes Thema treibt meine Kunden so um wie dieses und es scheint, als wäre eine Private Krankenversicherung die sichere Garantie dafür, im Alter am Hungertuch nagen zu müssen. Das dem nicht so ist und wie du mit einer „Beitragsentlastung im Alter PKV“ dafür sorgen kannst, in der PKV gar keinen Beitrag mehr zahlen zu müssen, darum geht es im heutigen Artikel. Schau also gerne nach, wie dir die steigenden Beiträge in unserem Gesundheitssystem zukünftig nichts mehr ausmachen werden.
Warum steigt der PKV Beitrag im Alter?
Medizinische Inflation
Grundsätzlich ist es erst einmal wichtig zu verstehen, dass der PKV Beitrag nicht deswegen steigt, weil du älter wirst, sondern vielmehr weil die Kosten für medizinische Leistungen wie Medikamente, Operationen oder Hilfsmittel immer teurer werden. Wir sprechen hier von medizinischer Inflation und die gab es schon immer bzw. kein Krankenversicherungssystem der Welt kann dafür sorgen, dass du diese medizinische Inflation nicht zu spüren bekommst.
Demographischer Wandel
Ein weiterer Grund, warum Krankenversicherungsleistungen immer teurer werden, hängt mit dem demographischen Wandel zusammen. Menschen werden immer älter und mit steigendem Alter, steigt leider auch die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen. Im folgenden Bild siehst du den durchschnittlichen Kostenverlauf eines Menschen in Deutschland von der Geburt bis zu seinem Tod.
Wird der Anteil der über 65-jährigen in Deutschland also immer größer, steigt zwangsläufig auch der Druck auf die Krankenversicherungen. Dies trifft aber beide Systeme – also die Gesetzliche Krankenkasse UND die Private Krankenversicherung in gleichem Maße.
Zinsentwicklung
Auf Seiten der Privaten Krankenversicherung kamen in den letzten Jahren bzw. im letzten Jahrzehnt noch ein weiterer Grund hinzu, nämlich die fallenden Zinsen. Im Gegensatz zur GKV, spart die PKV nämlich einen großen Teil deines aktuellen Beitrages in Alterungsrückstellungen an und verzinst diese für dich. Vor einigen Jahren konnten diese Alterungsrückstellungen noch mit über 4 % verzinst werden, heute sind von den Versicherern nur noch knappe 2 Prozent zu erwirtschaften.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels lag der Wert aller Alterungsrückstellungen in der PKV bei 342.143.287.500 Euro. Schau gerne mal unter „Zukunftsuhr“ nach, wie der heutige Wert liegt. Die gute Nachricht an der Stelle ist, mit nun wieder steigenden Zinsen, kehrt sich dieses Problem aus der Vergangenheit wieder in etwas positives für die Zukunft um.
Wie hoch ist dein Krankenversicherungsbeitrag im Alter?
Stell Dir mal vor (rein fiktiv natürlich), du bist heute 30 Jahre alt und würdest in der privaten Krankenversicherung einen Beitrag von 50 Euro im Monat zahlen. Und jetzt stell dir vor ich sage dir, dass du in 55 Jahren (also wenn du 85 Jahre alt bist) einen Beitrag von 1.250 Euro im Monat zahlen musst. Würdest du unter diesen Voraussetzungen bei mir eine Private Krankenversicherung abschließen? Wohl kaum, oder?
Aber was ist, wenn ich dir sage, dass dieses Beispiel gar nicht so aus der Luft gegriffen ist? Es betrifft nur nicht die Beitragsentwicklung deiner Privaten Krankenversicherung, sondern original die Beitragsentwicklung der Gesetzlichen Krankenkasse der letzten 55 Jahre.
Das Thema Beitrag im Alter, ist als kein reines Thema einer PKV, sondern aller Gesundheitssysteme. Stehst du jetzt jedoch vor der Wahl zwischen GKV und PKV, hat die Private Krankenversicherung einen entscheidenden Vorteil. Hier kannst du deinen Beitrag nämlich so gestalten, dass du im Alter überhaupt keinen Beitrag mehr bezahlen musst. Richtig gelesen…. Dein Beitrag im Alter wird bei Null sein, wenn du es richtig machst.
Beitragsentwicklung PKV im Alter
Um dir die Möglichkeiten einer privaten Krankenversicherung im Alter mal zu verdeutlichen, werfen wir doch einfach mal einen Blick auf ein reales Beispiel aus meiner Beratungspraxis. Beraten habe ich einen 30-jährigen, ledigen, angestellten Kunden mit einem Bruttojahreseinkommen von 90.000 Euro. Dieser zahlt in der GKV aktuell den Höchstbeitrag von 1.160,39 Euro (Gesamtbeitrag inkl. Zusatzbeitrag und Pflegepflichtversicherung).
Wie sich der Beitrag der Gesetzlichen Krankenkasse in den letzten 55 Jahren entwickelt hat, haben wir uns ja zuvor schon mal angeschaut. Jetzt werfen wir aber einen Blick darauf, was passiert, wenn dieser Kunde heute zu mir in die Private Krankenversicherung wechselt, und dort das aktuell am Markt bestmögliche Paket abschließt. Dieses sähe wie folgt aus:
In diesem Beispiel zahlt unser Kunde für die bestmögliche Tarifkombination am Markt also einen Monatsbeitrag von 881,33 Euro und damit 279,06 Euro weniger als in der gesetzlichen Krankenkasse. Interessant wird es jetzt aber, wenn wir einen Blick in die Zukunft werfen. Was zahlt unser Kunde denn jetzt im Alter? Natürlich habe ich keine Glaskugel, in die ich blicken kann und zur einfacheren Darstellung gehen wir jetzt mal davon aus, dass die oben genannten Beiträge auch im Rentenalter noch die gleichen wären. Ich gehe dann später auf die Auswirkung von Beitragsanpassungen nochmal gesondert ein und erkläre dir, was du in diesem Fall tun solltest.
Wann entfällt der gesetzliche Zuschlag in der PKV?
Das erste, was im Alter passiert, wenn du in der PKV versichert bist, ist der Wegfall des gesetzlichen Zuschlages mit Erreichen des 60. Lebensjahres. In diesem Fall beträgt dieser zum Zeitpunkt des Abschlusses 54,14 Euro im Monat. Deine Krankenversicherung reduziert sich also im Monat des 60. Geburtstages automatisch um diesen Betrag.
Wann entfällt das Krankentagegeld in der PKV?
In dem Moment, wo du in Rente gehst, benötigst du auch keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall mehr. Du meldest deiner Krankenversicherung also einfach den Renteneintritt und der entsprechende Baustein – in diesem Fall der Tarif KT-AN 43/150 mit monatlichen 48,00 Euro – fällt raus.
Beitragsentlastung im Alter PKV
Und nun kommt der zuvor angekündigte Vorteil einer Privaten Krankenversicherung zum Tragen. Nur hier kannst du nämlich dafür sorgen, dass du im Alter überhaupt keinen Beitrag mehr bezahlen musst.
Vielleicht ist dir auf meiner zweiten Graphik der Punkt „Beitrag Beitragsentlastung im Alter“ aufgefallen. Hier empfehle ich meinem Kunden freiwillig 178,50 Euro im Monat mehr zu zahlen, als eigentlich notwendig wären. Und genau diese Beitragsentlastung im Alter PKV führen jetzt dazu, dass der Beitrag unseres Kunden ab dem 65. Lebensjahr automatisch um 595,00 Euro im Monat reduziert werden.
Zuschuss Dt. Rentenversicherung zur PKV
Eigentlich könnten wir hier schon aufhören und die meisten Menschen wären mit einem Beitrag von 184,19 Euro im Monat – wohlgemerkt für die bestmögliche medizinische Versorgung – wohl einverstanden. Es kommt aber noch besser. Gehst du nämlich in Rente, zahlt dein bisheriger Arbeitgeber zwar keinen Arbeitgeberanteil mehr, dafür springt jedoch die Dt. Rentenversicherung ein. Diese zahlt dir 8,15 % aus deiner gesetzlichen Rente an Krankenversicherungszuschuss. Unterstellt man jetzt mal eine gesetzliche Rente in Höhe von 2.500 Euro im Monat, wären dies 203,75 Euro und wir hätten in der Tat eine Private Krankenversicherung zum Nulltarif.
Was mache ich bei einer Beitragsanpassung PKV?
Natürlich ist das von mir gewählte Beispiel fiktiv und wir wissen, dass der heute abgeschlossene Beitrag im Alter durch Beitragsanpassungen ein vollkommen anderer sein wird. Das ist im Übrigen auch in der Gesetzlichen Krankenkasse so, nur dass du dort keine Möglichkeit einer Beitragsentlastung im Alter hast.
Kommt jetzt eine unvermeidliche Beitragsanpassung in deinem Tarif, kannst du jederzeit auch die Beitragsentlastung im Alter PKV nach oben hin anpassen und solltest dies auch tun. Du kannst also aus den ursprünglich abgeschlossenen 595 Euro Reduzierung auch jederzeit mehr (z.B. 650 Euro) machen und somit das zuvor beschriebene Rechenbeispiel aufrechterhalten und gleichzeitig immer den maximal möglichen Arbeitgeberzuschuss ausnutzen. Warum du das genauso machen solltest, erkläre ich dir im nächsten Abschnitt.
Lohnt sich eine Beitragsentlastung im Alter PKV?
Die Frage, welche mir viele Kunden stellen ist, „lohnt sich eine Beitragsentlastung im Alter PKV wirklich“? Werfen wir hierzu mal einen Blick auf eine einfache Rechnung. Als heute 30-jähriger zahlst du wie zuvor beschrieben einen monatlichen freiwilligen Mehrbeitrag von 178,50 Euro, um eine Beitragsentlastung im Alter PKV von 595,00 Euro ab dem 65. Lebensjahr zu erhalten. Da du diese 178,50 Euro jedoch ein Leben lang bezahlst, reduziert sich dein Beitrag ab dem 65. Lebensjahr netto eigentlich „nur“ um 416,50 Euro (595 – 178,50).
Um dies 416,50 Euro Nettoentlastung zu erhalten, zahlst du die nächsten 35 Jahre (bis zum 65. Geburtstag) insgesamt 74.970 Euro (178,50 x 12 x 35) ein. Davon übernimmt jedoch dein Arbeitgeber die Hälfte, bleiben also 37.485 Euro an dir hängen. Deinen Arbeitnehmeranteil kannst du jedoch zu ca. 80% von der Steuer absetzen und bekommst so 42% oder 12.594,96 Euro wieder vom Finanzamt zurück. Nach der steuerlichen Absetzbarkeit beträgt dein eigener Anteil an den Gesamtkosten also lediglich noch 24.890,04 Euro.
Ausgehend von dieser Zahl kann man berechnen, wie lange du leben müsstest, damit sich eine Beitragsentlastung um Alter PKV für dich lohnt. Anders ausgedrückt, wie lange müsstest du die konstante Entlastung von 416,50 Euro erhalten, dass du mehr aus dieser Form der Geldanlage erhältst, als du eingezahlt hast. In diesem Fall reden wir über knappt 60 Monate. Wenn du also älter als 70 Jahre wirst, hat sich der Baustein für dich gelohnt und das sollte doch machbar sein, oder?