Mit dem Begriff Leckortung oder allgemeiner ausgedrückt auch Suche der Schadenursache im Falle eines Wasserschadens, können die wenigsten Menschen auf die Schnelle etwas anfangen. Erst wenn du einen Wasserschaden im Haus hast, kommt das Thema plötzlich auf und du stellst dir wahrscheinlich ziemlich schnell die Frage: „Zahlt die Wohngebäudeversicherung eine Leckortung?“ Auf diese Frage gehe ich im heutigen Ratgeber mal etwas näher ein und gebe dir dabei noch den ein oder anderen Tipp für dich im Schadenfall.
Ein Leitungswasserschaden kann sehr teuer werden
Wer den Schaden hat…. Ein Leitungswasserschaden ist nicht nur ärgerlich, sondern in den meisten Fällen auch mit hohen Kosten verbunden. In aller Regel springt hier jedoch deine Wohngebäudeversicherung ein und übernimmt die Kosten für die Trocknung der Wände, die Erneuerung des Estrichs oder deiner Böden oder auch das Streichen der Wände.
Oftmals reicht es nämlich nicht aus, das Wasser einfach abzupumpen oder aufzusaugen. Ist die Feuchtigkeit nämlich ins Mauerwerk eingedrungen, muss dieses wieder fachmännisch trockengelegt werden, um Schimmelbildung oder Pilzkulturen und damit einhergehend auch eine Gefährdung deiner Gesundheit zu verhindern.
Um eine Entfeuchtung oder Trocknung final durchführen zu können ist es wichtig, die Ursache des Wasserschadens genau zu kennen. Denn nicht immer ist diese auf den ersten Blick ersichtlich und vor allem sucht sich Wasser den Weg des geringsten Wiederstandes. Das bedeutet, dass es nicht unbedingt dort feucht ist, wo auch der Wasserschaden entstanden ist. Und genau hier kommt die Leckortung ins Spiel. Ziel einer Leckortung ist es, die genaue Schadenursache herauszufinden. Wir empfehlen hier unbedingt eine professionelle Firma zu beauftragen.
Welche Methoden gibt es bei der Leckortung?
Für einen Laien ist es praktisch unmöglich, die genaue Ursache bzw. Quelle eines Wasserschadens zu finden. Klar, ein Loch im Dach ist leicht zu finden, aber was ist, wenn ein Rohr in der Mauer undicht wird und Wasser austritt? Gleiches gilt, wenn Wasser von außen in dein Haus eintritt.
Undichtigkeiten oder Rohrbrüche führen in aller Regel zu sehr kostenintensiven Schäden und kosten mehrere tausend Euro in der Beseitigung, wobei die Schäden an deinem Hausrat hier noch nicht mal mit eingerechnet sind. Um eine Schadenursache auch wirklich final beseitigen zu können, ist es wichtig die Ursache genau zu lokalisieren und natürlich gibt es hier unterschiedliche Vorgehensweisen:
Aufstemmen des Mauerwerkes
Die umfangreichste und vor allem unsauberste Möglichkeit eine Leckage ausfindig zu machen, ist das Aufstemmen des Mauerwerkes. Das verursacht nicht nur jede Menge Dreck und Staub, sondern hat darüber hinaus vor allem einen entscheidenden Nachteil. Dort wo sich die Feuchtigkeit zeigt, muss nicht immer auch das Leck sein denn Wasser sucht sich in aller Regel leider den Weg des geringsten Wiederstandes. Wenn es dumm läuft, musst du also an mehreren Stellen die Rohre freilegen, um die Ursache des Schadens final zu finden.
Profis haben deswegen weitaus weniger aufwendige Wege, eine Leckortung durchzuführen und ich gehe im Folgenden nur auf die wichtigsten ein.
Akustische Leckortung
Hier wird mit einem Geräuscherkennungsgerät oder Stethoskop versucht, Störgeräusche aus wasserführenden Systemen herauszufiltern und so die Leckage genauer lokalisieren zu können. Aus diesem Grund ist eine akustische Leckortung als schonende Methode auch immer nur für druckführende Leitungssystem geeignet und beinhaltet:
- Die Untersuchung von Fließgeräuschen
- Die Untersuchung von Ausströmgeräuschen
Mithilfe der folgenden Korrelationsanalyse zwischen diesen beiden Geräuschen wird durch die Software des Geräuscherkennungsgerätes versucht das Leck zu finden.
Kamerabefahrung
Gerade in kleineren und leicht zugänglichen Rohrleitungssystem oder auch Wasserleitungen im Garten bzw. dem Grundstück kann es sinnvoll sein, die Leitungen mittels Kamera zu befahren und so die undichte Stelle zu finden.
Feuchtigkeitsmessung
Manchmal macht es Sinn, den Ort einer Leckage grundsätzlich erst einmal etwas näher einzugrenzen. Dabei wird mittels einer Kugelsonde an der Wand ein dielektrisches Feld aufgebaut. Das dadurch entstandene elektrische Speichervermögen wird als Kapazität bezeichnet. Mit steigender Feuchtigkeit erhöht sich auch die Kapazität und stellt damit ein Indikator für Wandfeuchte da.
Manchmal ist es zur Feuchtigkeitsmessung aber auch notwendig, dass in die Wand oder in den Estrich gebohrt wird. Unsere Spezialisten achten dabei immer darauf, dass die Bohrung möglichst an einer nicht sichtbaren oder gut reparierbaren Stelle (z.B. hinter einer Fußleiste oder im Bereich der Fugen) vorgenommen wird.
Wer zahlt die Leckortung?
Ob die Kosten einer Leckortung dabei von deiner Wohngebäudeversicherung übernommen werden, hängt gleich von mehreren Faktoren ab.
Schadenursache versichert
Stellt sich bei der Leckortung heraus, dass der verursachende Schaden im Rahmen deiner Wohngebäudeversicherung auch versichert wäre (z.B. Rohrbruch), dann übernehmen die meisten Versicherer auch die Kosten einer Leckortung. Bitte beachte hier aber, dass es vor allem in älteren Tarifen am Markt auch dann vorkommen kann, dass dein Versicherer die Kosten einer Leckortung nicht übernimmt. Gerne helfen dir unsere Spezialisten dabei, deinen bestehenden Versicherungsschutz zu überprüfen.
Schadenursache nicht versichert
Komplizierter und vor allem für dich unschöner wird es immer dann, wenn sich bei der Leckortung herausstellt, dass die Schadenursache zwar gefunden wurde, diese aber in deiner bestehenden Wohngebäudeversicherung nicht versichert wäre. In der Regel ist dies immer dann der Fall, wenn z.B. Grundwasser oder auch Regenwasser durch außen in dein Haus eindringt. Die allermeisten Gebäudeversicherer am Markt, würden in diesem Fall auch die Kosten einer Leckortung nicht übernehmen und du bleibst darauf sitzen.
Ich würde diesen Ratgeber wahrscheinlich nicht schreiben, wenn ich an dieser Stelle nicht eine Lösung für dich hätte. Es gibt nämlich durchaus den ein oder anderen Anbieter, der die Kosten einer Leckortung auch dann übernimmt, wenn die eigentliche Schadenursache nicht versichert wäre. Sprich uns gerne an oder vereinbare direkt einen Termin mit einem unserer Spezialisten, zumal dieser Schutz in aller Regel kostenlos in unserem besten Tarif mit enthalten ist.
Was kostet eine Leckortung?
Natürlich sind die Kosten einer Leckortung in deinem Fall im Vorhinein nicht immer genau zu beziffern und hängen in der Praxis vor allem vom Suchaufwand vor Ort ab. In der Regel bewegen sich die Leckortungen unserer Handwerker jedoch im Bereich zwischen 200 und 600 Euro. Wird es aber mal unübersichtlicher oder umfangreicher, kann eine Leckortung auch schnell mal 1.500 bis 2.000 Euro kosten.
Wer kümmert sich um die Leckortung?
All unsere Kunden genießen dabei einen kostenlosen Service meiner Agentur. Als eine der größten Versicherungsagenturen in Deutschland haben wir ein umfangreiches Netz an Handwerkern und Leckortern. Bist du mit deinem Haus bei uns versichert und meldest uns den Schaden, werden wir dir in aller Regel innerhalb von 24 oder maximal 48 Stunden einen Spezialisten ins Haus schicken. Diese Schnelligkeit hilft nicht nur das Schadenausmaß so gering wie möglich zu halten, sondern minimiert auch die Einschränkungen, die sich für dich aus einem Schadenfall ergeben.
Und sind wir doch mal ehrlich, genau das ist der wichtigste Unterschied zwischen uns und einem eventuellen Direktversicherer und jeder der schonmal versucht hat, kurzfristig einen Handwerker zu finden, weiß wahrscheinlich wovon ich gerade rede.
Was du im Schadenfall unbedingt tun solltest
Wichtig wäre hier vor allem erst einmal deine vertragliche Pflicht der Schadenminderung. So musst du als Kunde unbedingt dafür sorgen, dass der Schaden so gering wie möglich ist. Neben einer umgehenden Meldung an uns als Versicherungsagentur (bitte niemals an den Versicherer direkt), solltest du vor allem das Wasser der betroffenen Leitung abstellen und den Schaden so gut wie möglich (mit Bildern) zu dokumentieren.
All das hilft dir im Nachgang, dass die Schadenbeseitigung und vor allem auch die Erstattung durch den Versicherer so reibungslos wie möglich verläuft.