Es gibt viele Arten von Versicherungen, welche in einem guten Absicherungsportfolie nicht fehlen sollten. Eine der wichtigsten ist zweifellos die private Unfallversicherung. Unfälle können jederzeit und überall passieren und haben oft schwerwiegende finanzielle Folgen bzw. führen zu einer zusätzlichen finanziellen Belastung. In diesem Artikel „Unfallversicherung auf was achten“, möchte ich dir einige wichtige Aspekte aufzeigen, auf die du bei der Auswahl einer Unfallversicherung unbedingt achten solltest.
Wann zahlt die Unfallversicherung?
In der privaten Unfallversicherung wird der Begriff „Unfall“ oft anhand des sogenannten PAUKE-Prinzips definiert. PAUKE steht für plötzlich von außen, unfreiwilliges, unvorhersehbares auf den Körper wirkendes, von der Willensfreiheit unabhängiges Ereignis. Lass uns aber zum besseren Verständnis mal einen Blick auf die einzelnen Begrifflichkeiten werfen:
Plötzlich: Ein Unfall ereignet sich unerwartet und plötzlich. Es handelt sich nicht um eine schleichende oder langsam fortschreitende Situation, sondern um einen abrupten Vorfall.
Von außen: Ein Unfall muss von einer äußeren Ursache verursacht werden. Das bedeutet, dass der Schaden nicht aufgrund eines internen Faktors wie einer Krankheit oder eines natürlichen Alterungsprozesses entstehen darf.
Unfreiwillig: Der Versicherungsnehmer sollte keine Kontrolle über das Ereignis haben, das zum Unfall führt. Es handelt sich um eine ungewollte und unabsichtliche Situation.
Diese PAUKE-Kriterien dienen dazu, den Unfallbegriff in der privaten Unfallversicherung klar zu definieren und sicherzustellen, dass nur Ereignisse abgedeckt sind, die diesen Kriterien entsprechen. Es kann aber auch Abweichungen von der oben beschriebenen Definition geben. So gibt es Versicherer, die zum Beispiel Schäden durch Strahlen, Vergiftungen (kommt von innen), Zeckenbisse (geringfügige Hautverletzung) und vieles mehr, einem Unfall gleichsetzen und ebenfalls mitversichern.
Was zahlt die Unfallversicherung?
Die wichtigste Leistung einer privaten Unfallversicherung ist die Invaliditätsleistung, welche in Form einer Einmalzahlung an dich fließt, wenn du nach einem Unfall körperlich beeinträchtigt bist. Du kannst zusätzlich aber auch Leistungen wie eine lebenslange Unfallrente, Bergungskosten, ein Krankenhaustagegeld und vieles mehr mit einschließen.
Wie hoch sollte die Unfallversicherung sein?
Ein entscheidender Faktor bei der Unfallversicherung ist die Deckungssumme. Das ist der Betrag, den du im Falle eines Unfalls ausgezahlt bekommst. Achte darauf, dass die Deckungssumme ausreichend hoch ist, um mögliche Kosten wie medizinische Behandlungen, Rehabilitation oder auch einen eventuellen lebenslangen Verdienstausfall abzudecken.
Wichtig ist dabei immer nur die Höhe der vereinbarten Grundsumme, denn in den meisten Fällen wird daraus auch deine Schadenzahlung berechnet. Achte also unbedingt darauf, dass diese Grundsumme so hoch wie möglich ist.
Progression
Beachte bitte unbedingt, dass die meisten Angebote am Markt immer eine sogenannte Progression mit einberechnen. Dies bedeutet, dass die Grundsumme niedrig gehalten ist und du erst bei wirklich schweren Verletzungen an die vereinbarte Maximalsumme herankommst. So lässt sich zwar auf den ersten Blick ein günstiger Beitrag aufs Papier zaubern, die fällige Zahlung ist dann aber auch entsprechend niedrig. Die Auswirkungen einer Progression auf die fällige Schadenzahlung habe ich dir mal im folgenden Bild dargestellt.
Gliedertaxe
Unterschiede zwischen einzelnen Versicherern gibt es auch in der hinterlegten Gliedertaxe im Vertrag. Eine Gliedertaxe ist vereinfacht ausgedrückt nicht mehr als eine Liste, in der die wesentlichen Verletzungen festgehalten sind. Ein Beispiel für eine gute Gliedertaxe findest du im folgenden Bild:
Wie so häufig, liegt der Teufel aber im Detail und viele Versicherungsbedingungen am Markt liefern dir nur deutlich schlechte Gliedertaxen. Die angegebenen Prozentsätze sind dann zum Teil deutlich tiefer was am Ende dazu führt, dass du bei zwei unterschiedlichen Versicherern, beim gleichen Unfall, eine völlig unterschiedliche hohe Schadenauszahlung bzw. Invaliditätsleistung bekommst.
Wie hoch sollte die Unfallversicherung sein?
Tatsächlich kann man diese Frage pauschal gar nicht so gut beantworten, hängt die Antwort doch von gleich mehreren Faktoren ab. Eine Faustformel hilft uns aber, zumindest einen guten Anhaltspunkt zu finden
- Für Alter bis 30 Jahre empfiehlt sich das 6-fache Bruttojahreseinkommen
- Für Alter bis 40 Jahre empfiehlt sich das 5-fache Bruttojahreseinkommen
- Für Alter bis 50 Jahre empfiehlt sich das 4-fache Bruttojahreseinkommen
Wie oben beschrieben gilt hier aus meiner Sicht immer, dass wir über die Höhe der Grundsumme sprechen und dabei so wenig wie möglich Progression einschließen sollten.
Zusätzlich empfiehlt sich der Einschluss einer Unfallrente. Die Höhe dieser Unfallrente ist jedoch immer eine Einzelfallbetrachtung und richtet sich vor allem danach, ob du zusätzlich eine Berufsunfähigkeitsversicherung besitzt und wie hoch die dort abgesicherte Rente ist.
Fazit Unfallversicherung auf was achten
Die Leistungs- aber auch Beitragsunterschiede bei privaten Unfallversicherungen sind enorm. Neben der Frage zur richtigen Höhe einer Unfallabsicherung spielen viele weitere Punkte eine Rolle. Wir empfehlen deshalb immer eine umfangreiche persönliche Beratungmit Blick auf deine bisherige Versorgungssituation. Buche dir gerne direkt einen Termin zu unserer Onlineberatung